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AutorenbildHannes

Fotoserie Inspiration – Teil 3: Paul Ripke

Aktualisiert: 22. Okt. 2020

"Unter Inspiration (lateinisch inspiratio ‚Beseelung‘, ‚Einhauchen‘, aus in ‚hinein‘ und spirare ‚hauchen‘, ‚atmen‘; vgl. spiritus ‚Atem‘, ‚Seele‘, ‚Geist‘) versteht man allgemeinsprachlich eine Eingebung, etwa einen unerwarteten Einfall oder einen Ausgangspunkt künstlerischer Kreativität."

Das schreibt Wikipedia zum Schlagwort Inspiration. Und genau dieses Stichwort ist der Titel der ersten mehrteiligen Fotoserie auf meiner Website.

Und was hat das nun genau mit Fotos zu tun? Nun: Mir fiel vor einigen Jahren auf, dass mich zwar viele Menschen interessieren, mich aber davon auch ein Teil tatsächlich inspiriert – ganz unabhängig von schmalzigen Instagram-Inspirational-Quotes, denen ich nun wirklich gar nichts abgewinnen kann. Und die angesprochene Inspiration kann für mich viele Facetten haben: Im Sinne der Fotografie, des persönlichen Mindsets oder, im Falle meines zweiten Gasts der Serie: im Sinne der maximalen Motivation, Rad zu fahren. Und diese Leute möchte ich gerne portraitieren, fotografieren – und dabei herausfinden, was sie denn so inspiriert. Viel Spaß.


Paul Ripke



Paul Ripke stand als einer der ersten Personen auf meiner Inspirationsliste. So wirklich kannte ich ihn nur von einigen Fotos der Toten Hosen und von Materia, bevor ich im Juli 2018 einen Podcast von Hotel Matze mit ihm hörte – danke an dieser Stelle nochmal an Sissi Pärsch für den Hörtipp, denn auch der Hotel Matze-Podcast wurde im Anschluss zu einem dauerhaften Begleiter. Zurück zu Paul Ripke. Von ihm kamen im Podcast nicht nur die hörenswerte Story zu seiner Fotografen-Aktion des WM-Finales 2014, sondern einige wirklich spannende Denkansätze und gerade für Fotografen nützliche Tipps, die er Ripkeys to Success nennt. Klingt ein bisschen wie die Sprüche der „ich mach dich reich!"-Typen, ist es aber nicht. Einige dieser Ripkeys finden sich zum Beispiel hier. Mehr als genug Gründe, Paul mit in der Serie zu haben – dass es letztens im Rahmen eines Interviews für Rennrad-News (denn Paul fährt seit diesem Jahr extrem viel Rad) geklappt hat, hat mich sehr gefreut.


Warum Paul selbst gar nicht so an Inspiration glaubt, welches bayrische Bier für ihn mit auf die einsame Insel muss und was ihm Rick Zabel voraus hat, lest ihr hier.


5 Fragen an Paul Ripke


Was oder wer hat dich schonmal so inspiriert, dass du ziemlich direkt begonnen hast, etwas zu tun?


Die echte, ehrliche Antwort, und die kannst du ja gern so nehmen: Ich glaube nicht so sehr an Inspiriation. Viele Leute sagen das zu mir, dass sie von mir inspiriert sind – das glaub ich denen aber nicht, muss ich sagen. Ich glaube immer an eine Menge von Eindrücken, die zusammen mit einem guten Timing dann zu einem guten Ergebnis führen. Gerade kann ich es dir nicht beantworten.


Natürlich hat mich wahrscheinlich der Typ mit dem Rennradfahren irgendwie zum Rennradfahren inspiriert, oder ich sehe, dass Rick Zabel anders fährt als andere, finde ich das irgendwie sympathisch, oder ich sehe Rapha-Sachen und fühle mich davon dann abgeholt, aber … es ist nie eine Sache. Das ist immer eine Mischung aus 17 unterschiedlichen Sachen und wenn diese 17 Sachen auf einen Moment treffen, dass ich da bereit bin, dann ist es so, aber es ist fast nie so, dass ich eine Sache genau so sehe.



Über was hast du das letzte Mal richtig gestaunt?


Über Rick Zabels Antritt gestern. Ich bin irgendwie der Meinung, dass ich am Anfang genau so schnell fahren können muss, weil ich viel Watt treten kann. Ich sehe das ja an den Daten, dass ich 1420 Watt treten kann, das steht dann da bei Wahoo und das habe ich mich Fabian Cancellara, mit dem ich immer mal wieder schreibe, abgeglichen, und dann sagt der hier, ich bin 1570 gefahren oder was auch immer, ist mir alles egal … auf jeden Fall dachte ich so: Naja, gut, das heißt ja, dass ich kurz genauso schnell Fahrrad fahren kann wie ein Profi. Mir ist klar, dass ich das nicht 3 Minuten lang kann, sondern nur 3 Sekunden, aber die 3 Sekunden sind da. Und dann war ich mit Rick Zabel Fahrrad fahren – und der ist bei dem Antritt innerhalb von einer Sekunde 17 Meter weg von mir! Ich konnte machen was ich wollte und habe es wirklich zwanzig Mal gemacht, er hat mir auch versucht es zu erklären, wie ich es sauber technisch mache, aber er war nach jeder Kurve und nach jedem Ampelstopp nach den ersten 3 Sekunden 20 Meter weiter vorne. Das hat mich zutiefst beeindruckt.




Wenn du drei Lebensmittel mit auf eine einsame Insel mitnehmen könntest – welche wären es?


Ok. Vejo (lacht) - großartiges Nutrition-Produkt von dem ich wirklich denke, das ist die Zukunft, Maultaschen mit Fleischfüllung und dann … ein Tegernseer Helles.


Welchen drei Instagram-Kanälen sollte man folgen, um inspiriert zu werden?

Diese Frage kommt immer am Schluss: Was ist deine innerste Überzeugung?


Meine innerste Überzeugung ist, dass man nie etwas bereuen und immer nur in die Zukunft denken sollte – und sich nie mit Hätte, Wenn und Aber beschäftigen sollte. Es bringt überhaupt nichts zu denken, was wäre passiert, wenn da jemand was gesagt hätte oder der nein gesagt hätte oder was auch immer. Es ist jetzt so wie es ist und immer noch genug Zeit, um die Zukunft zu gestalten.


Man muss sich ja auch immer selbst messen, dafür ist dieser Radsport ja auch ganz großartig. Ich hab auch nicht immer Bock morgens loszufahren wie alle anderen auch, trotzdem ist man ja ganz stolz, wenn man es geschafft hat – genau so muss man, finde ich, auch oft im Leben drangehen. Dass man ein paar neue Sachen probieren muss, dass man mutig sein muss, dass man vielleicht auch mal die ungemütlichere Entscheidung manchmal treffen muss, die sich aber immer lohnt. Immer, immer lohnt! Es lohnt sich immer zu investieren.


Ich hab in meinem ganzen Leben immer zurückgekriegt von Menschen. Ich hab heute 50 Leute kennengelernt, mit denen es total Spaß gemacht hat sich zu unterhalten und die zu treffen, die Lebensgeschichten zu sehen. Es kann sein, dass keiner von denen mir je irgendwas beruflich oder privat bringt, ist aber doch erstmal total egal. Erstmal frei und ohne Vorurteile nur zukunftsorientiert, weil man jemanden nett findet – mit dem ein bisschen abhängen und sich interessieren finde ich wichtig.


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